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Haus kaufen – Mit oder ohne Eigenkapital?

Hallo, mein Name ist Nina Stielow und ich bin Baufinanzierungsberaterin bei der Volksbank Delmenhorst Schierbrok. Immer wieder werde ich von Kunden gefragt, ob man sich auch ohne Eigenkapital den Wunsch von den eigenen vier Wänden erfüllen kann.

Wenn Ihr Eigenkapital nicht ausreichend oder anderweitig gebunden ist, muss das nicht unbedingt gegen einen Kauf sprechen! Welche Vor- und Nachteile ein Hauskauf ohne Eigenkapital mit sich bringt, möchte ich hier gerne erläutern.

Eigenkapital – warum eigentlich?

Sofern Sie bereits finanzielle Rücklagen bilden konnten, lohnt es sich, ausreichend Eigenkapital in die Immobilienfinanzierung mit einzubringen. Sie senken so die Kreditlast und damit auch die Gesamtkosten der Finanzierung. Idealerweise können Sie rund 20-30% des Kaufpreises aus eigenen Mitteln bestreiten, mindestens jedoch die Kaufnebenkosten wie Notarkosten, Grunderwerbssteuer oder Maklerprovisionen. Dank der anhaltend niedrigen Bauzinsen können Sie bei der Ausgestaltung Ihrer Immobilienfinanzierung eine hohe Tilgungsrate vereinbaren: Das verkürzt die Kreditlaufzeit, senkt abermals die Gesamtkosten – und natürlich auch die Höhe der Restschuld, die gegebenenfalls über einen Anschlusskredit weiterfinanziert werden muss.

Wie funktioniert eine Finanzierung ohne Eigenkapital?

Bei einer Vollfinanzierung handelt es sich um eine Immobilienfinanzierung ohne Eigenkapital – die Immobilie wird also ausschließlich über einen Kredit erworben. Wenn Sie sich für eine solche Finanzierung interessieren, ist der Zeitpunkt aktuell günstig: Schließlich lässt das niedrige Zinsumfeld die Kredite insgesamt günstiger werden. Und doch bestehen einige nicht unerhebliche Risiken: Wird kein Eigenkapital als Sicherheit in die Finanzierung eingebracht, so werden üblicherweise höhere Zinssätze erhoben. Um die monatlichen Raten dennoch tragbar zu gestalten, wird ausgleichend die Tilgungsrate gesenkt. Somit verringert sich die Restschuld langsamer, die Laufzeit steigt – und damit auch die Gesamtkosten der Finanzierung.

Das bedeutet: Nach Ablauf der Zinsbindung muss üblicherweise noch eine hohe Summe über einen Anschlusskredit finanziert werden. Hat sich das Zinsniveau mittlerweile erhöht, wird die Anschlussfinanzierung unweigerlich teurer – und der Weg in die Schuldenfreiheit gestaltet sich beschwerlicher. Kommt es dann gegebenenfalls durch Arbeitsplatzverlust oder familiäre Veränderungen zu spürbarer Verschlechterung in der Einkommenslage, wird eine Vollfinanzierung potenziell existenzbedrohend. Eine Vollfinanzierung sollte daher ausschließlich zusammen mit einer Restschuldversicherung sowie einer Berufsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen werden. 

Darüber hinaus gilt: Wenn Sie sich für eine Vollfinanzierung interessieren, sollten Sie eine überdurchschnittlich gute Bonität und gesicherte Einkommensverhältnisse mitbringen. Auch eine durchdachte, langfristige Finanzierungsplanung gehört zu den zentralen Voraussetzungen. Nicht zuletzt sollte auch die Immobilie selbst eine gute Sicherheit darstellen – also über einen einwandfreien Zustand und eine gute Lage verfügen.

Haus kaufen mit Eigenkapital – ja oder nein?

Sie stehen aktuell vor der Ausgestaltung Ihrer Immobilienfinanzierung? Dann zögern Sie nicht, meine erfahrenen Kollegen aus der Baufinanzierungsberatung oder mich zu Rate zu ziehen: Gemeinsam betrachten wir Ihre monatliche Belastbarkeit, kalkulieren Chancen und Risiken, besprechen geeignete Absicherungsmöglichkeiten und finden den passenden Weg zu Ihrem Eigenheim.

Herzliche Grüße

Nina Stielow

Spezialistin für Baufinanzierungen

04221 930-106

Nina.stielow@vbdel.de

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