Eigentumswohnung als Kapitalanlage
Von Julius Kummer
Aus den USA kommen derzeit zaghafte Zeichen der Entspannung: Die Inflation ebbt leicht ab, ein Durchatmen ist angesagt. Obwohl die Bauzinsen im europäischen Raum nach wie vor bei rund 3,8 Prozent liegen, ist auch hierzulande eine dezente Beruhigung der Lage zu registrieren. Es ist allerdings weiterhin damit zu rechnen, dass der Inflation perspektivisch eine Rezession folgen könnte. Gerade jetzt sollte man sich den Kauf einer Eigentumswohnung gut überlegen. Was Sie dabei beachten sollten, erfahren Sie hier.
Wer klug investieren will, muss umso klüger planen
Achten Sie bei Ihren Kaufvorhaben möglichst darauf, dass die generierten Mieteinnahmen Ihre Finanzierungskosten tragen können – oder, falls Sie die Immobilie selbst nutzen wollen – dass die Finanzierungskosten nicht die Höhe Ihrer vorherigen Kaltmiete übersteigen.
Dies gelingt nur mit der passenden Wahl des Anlageobjektes. Zu den entscheidenden Faktoren gehören: Eine Umgebung mit guten Kinderbetreuungsangeboten, fußläufig erreichbare Einkaufsmöglichkeiten und ausreichend medizinische Versorgung, eine sehr gute Einbindung in die Infrastruktur der Stadt, vielfältige kulturelle wie kulinarische Angebote in der Nähe sowie eine mittlere Mietpreislage. Treffen einige dieser Aspekte auf Ihr Mietobjekt zu, lässt es sich vermutlich ohne Umstände oder längere Leerstände vermieten. Das schafft Planbarkeit und finanzielle Sicherheit.
Drum prüfet, wer sich binden will
Bevor Sie Ihre Kaufentscheidung treffen, beauftragen Sie eine Sachverständige oder einen Sachverständigen, um das entsprechende Objekt auf mögliche Mängel und seinen tatsächlichen Verkehrswert hin zu überprüfen. Auch ein gründlicher Blick auf den Energieausweis der Wohnung lohnt sich: Energieeffiziente Wohnungen sparen Nebenkosten und sind somit für MieterInnen besonders attraktiv. Und: Falls Sie sich für eine Eigennutzung der Wohnung entscheiden, werden Sie sich ebenfalls über niedrige Wohnnebenkosten freuen.
Auch die bereits bestehenden Mietverträge sollten Sie genau prüfen: Wieviel Kaution ist hinterlegt? Gibt es im Mietvertrag Vereinbarungen zu Schönheitsreparaturen? Wie hoch ist das Potenzial für Mietsteigerungen?
Ferner übernehmen Sie auch alle existierenden Rücklagen, die der Instandhaltung dienen sollen. Achten Sie darauf, dass ausstehenden Sanierungsmaßnahmen damit hinreichend gedeckt sind.
Die Entscheidung für oder gegen ein Objekt
Bevor Sie kaufen, prüfen Sie gründlich, ob der Kaufpreis mit Ihren Investitionszielen vereinbar ist. Hierzu gibt es eine Faustregel: Ist das Ergebnis der Gleichung
Kaufpreis / Nettokaltjahresmiete
kleiner 20, braucht es rund 20 Jahre, bis sich die Immobilie amortisiert hat. Was zunächst nach einer langen Zeit klingt, beschreibt jedoch üblicherweise einen guten Anlagehorizont: Denn wer eine Wohnung länger als zehn Jahre hält, spart sich bei einem möglichen Wiederverkauf die Spekulationssteuer.
Eine zweite Berechnungsmöglichkeit zur Entscheidungsfindung ist die sogenannte Nettomietrendite. Sie gibt das Verhältnis zwischen der monatlichen Netto-Kaltmiete pro Quadratmeter und dem Kaufpreis der Immobilie pro Quadratmeter an – und berücksichtigt dabei auch Kaufnebenkosten sowie die laufenden Kosten, die sich aus der Vermietung ergeben.
(Jährlicher Nettomieterlös) / (Kaufpreis x 100) = Nettomietrendite.
Das Ergebnis ist in Prozent zu verstehen und sollte oberhalb des Zinssatzes der entsprechenden Immobilienfinanzierung liegen, damit sich die Investition möglichst schnell amortisiert.
Ihre Volksbank Delmenhorst Schierbrok rechnet gerne mit Ihnen nach – unsere Baufinanzierungsexperten und -expertinnen sind jederzeit für Sie da!
Viele Grüße
Julius Kummer
Baufinanzierung und Maklerbetreuung
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