Was macht eigentlich ein Immobiliengutachter?
Hat man das richtige Haus gefunden, dann spürt man es einfach: Hier passt alles. Doch versteckte Mängel, Schadstoffbelastungen oder ein Sanierungsstau können das Traumhaus schnell zum Alptraum machen. Zum Glück gibt es fachkundige Immobiliengutachter! Was diese für Sie tun können, erklärt Baufinanzierungsberaterin Michaela Bunjes:
Wofür braucht es einen Immobiliengutachter?
Für die meisten Menschen ist der Hauskauf die größte Investition im Leben – und eine enorme finanzielle Verpflichtung über Jahrzehnte hinweg. Fachkundiger Rat ist daher unerlässlich! Hierzu werden von der zuständigen Industrie- und Handelskammer öffentlich vereidigte Sachverständige bestellt, die Ihnen mit besonderer Sachkunde beim Immobilienkauf zur Seite stehen. Am Ende ihrer fundierten Immobilienbewertung steht einunabhängiges Verkehrswertgutachten, das bis zu 3.000 Euro kostet und üblicherweise drei Monate Bearbeitungszeit beansprucht.
Etwas günstiger wird es mit einem einfachen Sachverständigen, dervon der Deutschen Akkreditierungsstelle nach DIN-Vorschrift EN ISO/IEC 17024 zertifiziert wird. Gegen eine Zahlung von bis zu 1.000 Euro beurteilt er, ob der vereinbarte Immobilien-Kaufpreis berechtigt ist.
Freie Sachverständige verfügen dagegen über keinerlei Zertifikat.
Ist ein Gutachter unverzichtbar?
Die Investition in einen Gutachter ist immer lohnenswert. Unbedingt notwendig wird seine fachliche Einschätzung jedoch, wenn das Baujahr der Immobilie über 20 Jahre zurückliegt – denn dann fallen die ersten wichtigen Renovierungsarbeiten an. Grundsätzlich wird Einfamilienhäusern eine Lebensdauer von rund 80 Jahren zugesprochen. Es gilt daher: Je älter die Immobilie, desto dringlicher die fachkundige Immobilienbewertung.
Auch ein Kaufpreis abseits des marktüblichen Rahmens sollte Grund für eine professionelle Immobilienbeurteilung sein: Während ungewöhnlich niedrige Preise auf vertuschte Mängel hindeuten, können ungerechtfertigt hohe Preise durch seriöse Gutachten relativiert werden.
Achtung: Private Verkäufer können einer externen Immobilienbewertung widersprechen – in diesem Fall sollten Sie besonders vorsichtig sein!
Was macht ein Gutachter?
Wer seine Immobilientransaktion bedacht angehen will, der hat vor der finalen Kaufentscheidung einige wichtige Fragen zu klären: In welchem Zustand befindet sich die Immobilie – und ihr Dach? Ist es frei von Schädlingen und außerdem gut gedämmt? Gibt es Schimmel oder Feuchtigkeitsschäden? Ist eine Belastung mit gesundheitsgefährdenden Substanzen festzustellen – beispielsweise durch Asbest oder Bleirohre? Für all diese Fragen ist ein öffentlich vereidigter Sachverständiger der richtige Ansprechpartner: Er überprüft die Immobilie auf Herz und Nieren, klärt Sie über mögliche Schäden auf, untersucht die Bausubstanz und begutachtet bereits durchgeführte Umbaumaßnahmen auf ihre Regelkonformität. Sind Sanierungen notwendig, überschlägt er die Kosten für Sie – ein Angebot, das Sie unbedingt nutzen sollten. Schließlich sollten Wasserleitungen nach rund 50 Jahren, Elektroinstallationen nach etwa 40 Jahren und Heizungsanlagen bereits nach 30 Jahren erneuert werden.
Herzliche Grüße
Michaela Bunjes
Spezialistin für Baufinanzierungen
04221 930-102
michaela.bunjes@vbdel.de