Was tun bei steigenden Baukosten und Zinsen?
Von Nina Stielow
Wer ein Haus bauen oder eine Wohnung kaufen wollte, profitierte lange Zeit von niedrigen Zinsen. Diese Zeiten scheinen nun vorbei. Seit Beginn des Jahres haben sich die Darlehenszinsen für Immobilienkredite verdreifacht. Sie wollen sich trotzdem in näherer Zukunft den Traum von den eigenen vier Wänden erfüllen? Wir erklären, worauf Sie jetzt achten sollten.
Warum steigen die Zinsen?
Öl, Gas, Strom, Baumaterialien, Lebensmittel – alles wird teurer. Und die Inflation wird vermutlich wegen der aktuellen Weltlage nicht so schnell verschwinden. Das gilt auch für Immobilienkredite. Deren Zinsen steigen seit einigen Wochen mit erhöhtem Tempo. Schon seit Herbst 2021 ging es mit den Zinsen für Hypothekendarlehen aufwärts. Zuletzt hat der Anstieg jedoch noch einmal so erheblich an Fahrt gewonnen, dass selbst erfahrene Marktkenner überrascht sind.
Was ist zu beachten, wenn man jetzt finanzieren möchte?
In Panik müssen Bauwillige jedoch nicht verfallen. Auch wenn ein steigendes Zinsniveau im Moment deutlich spürbar ist, liegen wir im historischen Vergleich immer noch sehr günstig. Empfehlenswert ist daher, bei langen Darlehnslaufzeiten auch auf eine möglichst lange Zinsbindung zu achten. Üblich sind mindestens 15 bis 20 Jahre. Es gibt jedoch auch Kreditverträge, die die volle Zinssicherheit mit 30 Jahren Zinsbindung garantieren. Hier ist dann jedoch mit Aufschlägen zu rechnen. Eine gute Alternative, um in der aktuellen Situation zu planen, ist eine Tilgungsaussetzung endfällig gegen einen Bausparvertrag. Auch auf diese Weise kann man sich langfristig attraktive monatliche Hausraten sichern.
Und was gilt für die anstehende Anschlussfinanzierung?
Wer sich hingegen bereits im Finanzierungsprozess befindet und wessen Zinsbindung in ein bis drei Jahren ausläuft, sollte schon jetzt die Anschlussfinanzierung in den Blick nehmen. Viele Kunden nutzen aktuell die Chance für ein günstiges Forward-Darlehen. Mit einem Forward-Darlehen werden die bestehenden Zinskonditionen bereits jetzt für Ihre Anschlussfinanzierung festgeschrieben.
Auf Nummer sicher: Baufinanzierung auf Probe
Alle, die noch in den Vorbereitungen für einen Immobilienkauf stecken, können mit einer sogenannte Baufinanzierung auf Probe starten. Hier stehen die Fragen „Was kann ich mir leisten?“ und „Was möchte ich an Raten zahlen?“ im Vordergrund. Um das herauszufinden, empfiehlt sich schon vor Beginn einer Finanzierung den Betrag zu sparen, den man zukünftig für Darlehen und Tilgung aufbringen müsste. So lässt sich sicherstellen, dass man sich nicht übernimmt und kann gleichzeitig sein Eigenkapital erhöhen.
Planung ist das A und O
Angesichts der Zinsentwicklung und hoher Inflationsraten sind eine gute Planung sowie das Gespräch mit der Hausbank mehr denn je geboten. Dabei wird dann gemeinsam ermittelt, ob sich der Traum vom Eigenheim auch unter den gegenwärtigen Umständen verwirklichen lässt. Der individuelle Darlehenszins ergibt sich aus verschiedenen Faktoren, wie den Konditionen am Kapitalmarkt, der Höhe des Eigenkapitals, dem Wert des Objektes, der Höhe des Darlehens und der Laufzeit. In jedem Fall sollte man immer mehrere Angebote verschiedener Banken einholen und vergleichen. Das gesamte Baufinanzierungsteam Ihrer Volksbank Delmenhorst Schierbrok ist dabei gerne für Sie da.
Nina Stielow
Spezialistin für Baufinanzierungen
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